Migrantische Selbstverteidigung gegen rassistische Übergriffe Anfang der 1990er

Migrantische Selbstverteidigung gegen rassistische Übergriffe Anfang der 1990er

Filmabend

Fr. 12.08.2022
19.00 Uhr Open Doors | 20.00 Uhr Film
Zwille – TU Berlin, Fasanenstr. 1, 10623 Berlin (Charlottenburg)

Filme:

„Aufenthalt im Widerstand“
Frankreich, 1991, 30 min / Mogniss H. Abdallah, Ken Fero / autofocus:videowerkstatt

„Kämpfen lernst du auf der Straße“
Deutschland, 1991, 20 min / Eva Löhr / Medienwerkstatt Eyeland

Org: F_AJOC & Antifa Westberlin

Der Film „Aufenthalt im Widerstand“ schildert den Fall von Ayhan Öztürk, der in einer Notwehrsituation einen deutschen Jugendlichen erstach sowie die rassistischen Morde an Mete Ekşi (1991, Charlottenburg), Ufuk Şahin (1989, Reinickendorf) und Amadeu Antonio (1990, Eberswalde).

„Aufenthalt im Widerstand“ schildert zudem migrantische Gegenwehr anhand von Interviews mit Jugendlichen, die sich zu Beginn der 1990er Jahre in Westberlin gegen den stärker werdenden Naziterror zur Wehr setzten.
Die 20 minütige Dokumentation „Kämpfen lernst du auf der Straße“ knüpft daran an. In zahlreichen Interviews kommen Mitglieder der damals relevanten migrantischen Berliner Jugendgangs zu Wort. Sie berichten von Rassismuserfahrungen, Angst vor den Folgen der Wiedervereinigung und den Zusammenschluss der Jugendgangs gegen rechts.
Die Forderung nach einer Wiedervereinigung Deutschlands war eine zentrale Forderung der extremen Rechten, die vor 1989 das Ende der DDR herbeisehnten und von einem neuen Großdeutschland träumten. Als dies Realität wurde, taumelte Deutschland in einen nationalistischen Rausch, der sich in einer hohen Zahl von rechten Angriffen und Anschlägen auf Nicht-Deutsche ausdrückte. Mit unserem Filmabend am 12. August wollen wir die Sichtweisen der Menschen beleuchten, die für die Vereinigung von Ost und West aus dem deutschen Kollektiv mit Gewalt ausgeschlossen werden sollten: Ehemalige Gastarbeiter*innen und deren Kinder.